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Die Greifen; © Udo Madsen 1998

Anna

Prinzessin von Pommern-Stettin
Herzogin von Croy-Havré

Geboren am : 3. Oktober 1590 3)
Geboren in : Barth 3)
Gestorben am : 7. Juli 1660 3)
Gestorben in : Stolp 3)

 

Anna wurde am 3. Oktober 1590 als jüngste Tochter des Herzogs Bogislaw XIII. von Pommern-Stettin und dessen Gemahlin Klara von Braunschweig-Lüneburg geboren. Sie hatte noch sechs Brüder (Franz, Philipp II., Bogislaw XIV., Johann Ernst, Georg II. und Ulrich) und vier Schwestern (Klara Maria, Katharina, Erdmute und Sophie Hedwig).

Die Medaille bezieht sich auf den 1660 zu Stolp erfolgten Tod der 70jährigen Witwe des Herzogs Ernst von Croy;
die Kehrseite zeigt den gekrönten pommerschen Wappenschild auf dem Croyischen Querbalken <Croy Nr.1>
Vs.: Umschrift unter dem Brustbild der Anna von Croy: OBIT 1660 A AETATIS 70 (gestorben 1660 im 70. Lebensjahr)
Silber, Rückseite vergoldet, 5,8 cm
Rs.: Umschrift rechts oben beginnend:
ANNA DG NAT DUCISS SED POM & ULTIMA HUI FAMIL VIDUA ERNESTI PRINC CRO
(Anna, von Gottes Gnaden geborene Herzogin von Stettin, Pommern, und letzte dieses Geschlechts, Witwe Ernsts, Fürst von Croy)
6)

 

Sie heiratete am 4. August 1619 in Stettin Ernst, Herzog von Croy und Aerschot, Markgraf zu Havré, Graf zu Fonteney und Bayon, Herr zu Dammertin und V(F)instingen (Sohn des Herzog Karl Philipp von Croy und Aerschot, Markgraf zu Havré und der Diane von Dammertin, Herrin von Fonteney) und begleitete ihn in seine Residenz Vinstingen in Lothringen. 3)

Kinder:

Ernst Bogislaw : Geboren 26. August 1620 in Vistingen. Er war von 1637-1650 Evangelischer Bischof von Cammin. 3)

 

Der Herzog, General im kaiserlichen Kriegsdienst, starb schon im Jahre darauf, am 7. Oktober 1620, im Lager vor Oppenheim am Rhein, an einer Krankheit. 3)

1291 kam Schmolsin (Krs. Stolp) in den Besitz des Klosters Oliva. Um 1600 erhielt die verwitwete Herzogin Anna von Croy, Schwester Herzog Bogislaws XIV., die Schmolsiner Güter. 1)

Schon 1622 kehrte Anna mit ihrem am 26. August 1620 in Vinstingen geborenen Sohn Ernst Bogislaw nach Stettin zurück. Ihr Bruder, Bogislaw XIV., verlieh ihr den Witwensitz zu Stolp, von dem sie durch den Ausbruch des schwedisch-polnischen Krieges zeitweilig nach Rügenwalde, Stettin und Greifswald verschlagen wurde. Ihre Bemühungen, ihrem Sohn die lothringische Erbschaft zu sichern, hatten letztlich keinen Erfolg. Das Reichskammergericht hatte zwar die Anwartschaft auf die lothringischen Güter bestätigt, aber der rechtmäßige Erbe Ernst Bogislaw von Croy hat die Erbschaft nie erhalten. 3)

Das persönliche Erbe der Greifen fiel nach den Tod des letzten Greifenherzogs Bogislaw XIV. an Anna von Croy und ihrem Sohn Ernst Bogislaw, Herzog von Croy, dem zeitweiligen Statthalter in dem an Brandenburg gefallenenen Teil Pommerns. 2)

Die Ämter Lauenburg und Bütow fielen wieder an die polnische Krone. Ernst Bogislaw hatte noch Geld aus beiden Ämtern zu erhalten und machte dieses auf dem Reichstag zu Warschau 1641 geltend. Doch stellte sich heraus, dass das Geld bereits 1633 gezahlt worden war. 4)

Von 1556 bis 1650 waren Mitglieder des Herzogshauses als Evangelische Bischöfe im Stiftsgebiet als Territorialherren eingesetzt. Ernst Bogislaw musste gegen eine Zahlung von 100 000 Talern auf alle Rechte im Bistum Cammin, zugunsten des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, verzichten. 1)

Ernst Bogislaw wurde später vom Großen Kurfürsten als erster Statthalter in Hinterpommern eingesetzt (1665-1670), danach war er bis zu seinem Tod Statthalter in (Ost-) Preußen, in dessen Hauptstadt Königsberg er 1684 starb. 5)

Sie starb am 7. Juli 1660 in Stolp und wurde dort in der Schlosskirche beigesetzt. 3)

 


1) Pommern; Wegweiser durch ein unvergessenes Land von Johannes Hinz
2) Neue deutsche Bibliographie, Band 7, herausgegeben von der historischen Kommission bei der bayrischen Akademie der Wissenschaft, Berlin 1965 (Seite 29 bis 33, Stichwort Greifen)
3) Die Greifen; Pommernsche Herzöge 12. bis 17. Jahrhundert; Ausstellung vom 3. März bis 5. Mai 1996
4) Topographia Germaniae; Matthäus Merian; 1652
5) Geschichte Pommerns; Dr. Ludwig Biewer 1997
6) Die Münzen der pommerschen Herzöge; Johannes Hildisch 1980
 
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Die Greifen; © Udo Madsen 1998