Elisabeth

"die Starke"

Prinzessin von Pommern

Elisabeth war Tochter des Herzogs Bogislaw V. und seiner Gemahlin Elisabeth von Piasten (Polen). Sie hatte noch eine Schwester (Margareta) und vier Brüder (Wartislaw VII., Kasimir V., Barnim V. und Bogislaw VIII.).

Sie heiratete im Frühjahr 1363 in Krakau den Deutschen Kaiser Karl IV. (Es war seine vierte Ehe) und hatte mit ihm insgesamt sechs Kinder.

Kinder:

Elisabeth soll außergewöhnliche Körperkräfte besessen haben. ⁷⁾

Sie wurde im Frühjahr 1363 die vierte Gemahlin des deutschen Kaisers Karl IV. und durch ihn die Mutter des späteren deutschen Kaisers Siegmund. ⁷⁾ Die Hochzeit wurde von ihrem königlichen Großvater Kasimir III. von Polen in Krakau ausgerichtet.
Die Eheschließung war ein Kernstück von Karls Politik, seine Absichten waren offenbar auf Erweiterung seines Machtbereichs auf das Gebiet zwischen Elbe und Oder, von der Quelle bis zur Mündung. Hauptsächlich wollt er er wohl die Fernstraßen von Ost- und Nordsee unter seine Kontrolle bringen, um sie bis nach Venedig zu erweitern. ⁴⁾

Elisabeth machte am Kaiserhof ihrer pommerschen Heimat alle Ehre, "denn sie war von so gewaltiger Leibeskraft, dass sie Hufeisen und Schwerter mit den Händen zerbrach und eiserne Panzerhemden wie Leinenstücke zerriss. Doch gab sie, da sie frommen und bescheidenen Sinnes war, nur auf Befehl ihres hohen Gemahls Proben ihrer herkulischen Kraft". So soll sie 1371 bei einem Turnier in Prag ein neues Hufeisen von besonderer Stärke mit Leichtigkeit zerbrochen haben. ⁷⁾

Am 18. Juni 1363 wurde sie in Prag zur Königin von Böhmen gekrönt. ²⁾

Ihre Kaiserjahre beginnen mit der Krönung in Rom am 1. November 1368. Sie führte jedoch auch schon früher ihren Titel. ²⁾

Ludwig von Ungarn, Nachfolger von Kasimir von Polen (Erbvertrag), war ohne Söhne geblieben. Sigismund ⁶⁾, Urenkel Kasimirs von Polen und Sohn Kaiser Karl IV. (auch König von Ungarn), erbte nach seinem Tod Ungarn. ⁴⁾

Kaiser Karl IV. schloss 1373 in Daber ein Landfriedensbündnis mit dem verschwägerten pommerschen Greifenhaus.

Am 10. August 1377 schlossen Kaiser Karl IV. und Herzog Swantibor I. von Pommern-Stettin, Herzog Wartislaw VII. von Neustettin und Bischof Sigismund von Cammin in Dramburg einen zehnjährigen Landfrieden.

1378 starb ihr Mann, Kaiser Karl IV., in Prag.

Papst Urban VI. bewirkte 1381/82 im Interesse seiner römischen Oboedienz ein bömisch-engliches Bündnis. Zur Unterstützung dieser Bemühungen vermittelte er die Vermählung von Richard II. von England und Kaiser Karls IV. Tochter Anna. Der Englische König versuchte jedoch auf diese Weise einen potenten Kriegspartner gegen Frankreich zu finden. ⁵⁾

Nach dem Tod ihres Mannes trat sie in das Kloster zu Königgrätz ein und führte ein Leben des Gebets und der Nächstenliebe. Sie starb am 15. Februar 1393 in Königgrätz, ihrem Witwensitz ²⁾, im Ruf der Heiligkeit. ⁸⁾