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Die Greifen; © Udo Madsen 1998

Joachim

"der Jüngere"

Herzog von Pommern-Stettin

Geboren am : ca. 1424
Geboren in :  
Gestorben am : 22. September 1451
Gestorben in : Stettin [1]

 

Joachim (manchmal auch als II. bezeichnet) wurde 1424 als Sohn des Herzogs Kasimir VI. und der Katharina von Braunschweig-Lüneburg geboren. Er hatte noch einen Bruder (Joachim der Ältere) und zwei Schwestern (Anna und Margareta).

Er heirate 1437 Elisabeth von Brandenburg (Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg und der Barbara von Sachsen-Wittenberg). 3) Aus diesen Ehen ging ein Sohn (Otto) hervor.

Kinder:

Otto III.

 

Mit Brandenburg, wo seit 1437 Friedrich d. j., des Kurfürsten II. Sohn, als Regent tätig war, befand sich der Herzog Joachim von Stettin, der sich 1437 mit Elisabeth, der Tochter von Johann, vermählte, in Frieden und Einverständnis. Er nahm zusammen mit dem Wolgaster Vettern an den Kriege gegen Mecklenburg (1440) lebhaften Anteil und gewann auch Anrecht auf die Eroberungen. Als jedoch Friedrich II. Markgraf geworden war, verlangte er aufgrund eines kaiserlichen Gebotenes 1444 von den Wolgaster Herzogen die Auslieferung des in ihrem Besitz befindlichen Teiles der Uckermark. Darüber kam es bei Pasewalk [44] zum Kampf, doch die Eroberung durch die Märker misslang; auch ihren übrigen kriegerischen Unternehmungen hatten keinen Erfolg. Man führte langwierige Verhandlungen, aber bald brach der Krieg wieder aus, an dem jetzt auch Joachim teilnahm, weil er wegen seines Besitzes in Beeskow mit Brandenburg in Streit geriet. Wie gewöhnlich wechselten wieder Frieden und Verhandlungen ab, es wurde um Pasewalk, Torgelow [105] und den anderen Orten gekämpft, man verhandelte in Prenzlau [59] oder Freienwalde, man setzte Schiedsrichter ein, doch endliche Frieden wurde erst am 3. Mai 1448 geschlossen. Friedrich gab seinen Anspruch auf Pasewalk auf , gegen die Zusicherung des Anfalls der Stadt nach dem Erlöschen der gesamte männliche Linie des pommerschen Herzogshauses. Zur gleichen Zeit schlossen die pommerschen Fürsten mit dem Markgrafen ein Landfriedensbündnis. Der Erfolg dieses Krieges, in dem die Pommern das wichtige Pasewalk behaupteten, wenn auch sonst die Uckermark fast ganz in brandenburgischen Besitz kam, war allein der hier bewiesenen Einigkeit der verschiedenen Linie des Herzogshauses zu danken. 3)

Herzog Joachim bestätigte 1442 der Stadt Neuwarp (Kreis Ueckermünde) [21] die Privilegien, besonders die der hohen und niederen Gerichtsbarkeit.

Joachim der Jüngere starb 22. September 1451 in Stettin [1] an der Pest

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das pommersche Herzogshaus von der immer wieder auftretenden Pest stark ergriffen. 1451 starb nicht nur Joachim von Stettin, sondern auch Barnim VIII. von Barth. Während das Wolgaster Gebiet nun in der Hand Wartislaws IX. vereinigt wurde, hatte Joachim seinen unmündigen Sohn, Otto III., hinterlassen. Für ihn übernahm seine Mutter Elisabeth, Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg, die Regierung. Die Vormundschaft über den kleinen Otto III. war Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg, seinem Onkel, übertragen. 2)

Joachims Witwe heiratete nach seinem Tod Herzog Wartislaw X. Sie starb 1465. 

1 Stettin
21 Neuwarp
44 Pasewalk
59 Prenzlau
105 Torgelow

1) Karte II aus Staats- und Verwaltungsgrenzen Ostmitteleuropas - Historisches Kartenwerk Bd. 3 (Pommern), hrsg. v. Göttinger Arbeitskreis München 1955
2) Geschichte Pommerns Teil 1; Vom Werden des neuzeitlichen Staates bis zum Verlust der staatlichen Selbstständigkeit 1300-1648, Hans Branig 1997
3) Geschichte von Pommern - Band 1: Bis zur Reformation (1525); Martin Wehrmann; 1904

 

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