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Die Greifen; © Udo Madsen 1998

Kasimir IV.

Herzog von Pommern-Stettin

Geboren am : ca. 1351
Geboren in :  
Gestorben am : 24. August 1372
Gestorben in : Königsberg in der Neumark

 

Kasimir IV. war Sohn des Herzogs Barnim III. und seiner Gemahlin Agnes von Lüneburg. Er hatte noch zwei Brüder (Swantibor I. und Bogislaw VII.).

Er war unverheiratet.

Im letzten Drittel des 14. Jahrhundert begann ein zunehmender Zerfall des Landes. Die Hansestädte, die weitgehend eigene Politik betrieben, trugen ihre Fehden mit Dänemark aus, ohne daß die Pommernherzöge in jenes Geschehen wirkungsvoll eingreifen konnten. Nach dem Tode Barnim IV. (von Pommern-Wolgast u. Rügen) 1365 und dem Tode Barnim III. (von Pommern-Stettin) 1368 wurde das Land unter deren Nachkommen verteilt. Die jungen Stettiner Herren (Kasimir III., Swantibor I. und Bogislaw VII.) mußten sich sogleich heftiger Angriffe seitens der Brandenburger in der Neu- und Uckermark erwehren. In einem Friedensvertrag von 1371 wurde den Stettiner Herzögen die Uckermark weiterhin belassen. 2)

Die jungen Stettiner Fürsten, Kasimir IV., Swantibor I. und Bogislaw VII, die nach Barnims III. Tode (1368) die Regierung führte, hatten mit Brandenburg zu tun, wo Markgraf Otto selbständig aufzutreten begann. Sie fingen mit ihnen einen Krieg wegen der Uckermark an, der erst 1369 durch einen Waffenstillstand beendet wurde. 4)

König Waldemar IV. von Dänemark erschien im Mai 1371 in Pommern und vermittelte dort den Streit über die Uckermark zwischen den Stettiner Herzogen und dem Markgrafen Otto von Brandenburg (20. Juli 1371). Dieser Kampf hatte in der Neu- und Uckermark getobt, und weite Gebiete lagen verwüstet. Der vorläufige Frieden ließ den Stettinern alle Besitzungen, die Barnim III. gehabt hatte. 4)

Die Erben Barnim IV. von Wolgast waren untereinander zerstritten und teilten das Wolgaster Herzogtum 1372 in drei Teile. Die Söhne Barnims erhielten Barth [81] und Rügen (Wartislaw VI.) sowie Wolgast [81] mit Gützkow [48] (Bogislaw VI.). Der Bruder des Verstorbenen übernahm die hinterpommerschen Lande und die Insel Wollin.

Durch die Zersplitterung in kleinere Herzogtümer bis 1402/03, gab es kurzfristig fünf Herrschaften. Es fehlte fortan an einer einheitlichen Zentralgewalt, die die Sicherheit im Lande gewährleisten konnte. Swantibor III. und Bogislaw VII. von Stettin hatten sich deshalb am 11. März 1369 zu Torgelow [105] mit Mecklenburg verbündet, und im Juli schlossen sich Wartislaw VI. und Bogislaw VI. von Wolgast ihnen an. Immer wieder gab es Kämpfe in der Neumark und der Uckermark. Die Stettiner Herzöge verbündeten sich am 3. März 1372 erneut mit den Mecklenburgern für weitere Kampfhandlungen in den Grenzbezirken.

Die Herzöge Kasimir IV., Swantibor I. und Bogislaw VII. verkauften 1372 Lübtow (Kreis Pyritz) [91] dem Zisterzienserkloster Kolbatz [14]. 1)

In der Neumark belagerte Kasimir IV. von Pommern-Stettin Königsberg [81], wobei er am 24. August 1372 den Tod fand.

4 Wolgast
8 Demmin
13 Anklam
20 Stralsund
22 Barth
23 Greifswald
27 Stargard
44 Pasewalk
48 Gützkow
59 Prenzlau
81 Königsberg/Neumark
91 Lübtow
105 Torgelow

1) Pommern; Wegweiser durch ein unvergessenes Land von Johannes Hinz
2) Die Greifen; Pommersche Herzöge 12. bis 17. Jahrhundert; Ausstellung vom 3. März bis 5. Mai 1996
3) Geschichte Pommerns Teil 1; Vom Werden des neuzeitlichen Staates bis zum Verlust der staatlichen Selbstständigkeit 1300-1648, Hans Branig 1997
4) Geschichte von Pommern - Band 1: Bis zur Reformation (1525); Martin Wehrmann; 1904

 

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