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Die Greifen; © Udo Madsen 1998 |
Herzog in Demmin
Geboren am : | |
Geboren in : | |
Gestorben am : | 1246 |
Gestorben in : |
Wartislaw II. war Sohn des Herzogs Bogislaw I. und Anastasia von Polen. Er hatte noch 3 Brüder (Ratibor, Bogislaw II. und Kasimir II.) und eine Schwester (Dobroslawa) 2).
Nach dem Tod seines Bruders Kasimir II. übernahm er 1214 die Herrschaft Demmin.
Er war mit Sophia von Polen (Tochter von Herzog Boleslaw von Polen) verheiratet. Die Ehe war jedoch kinderlos geblieben.
Er hinterließ seine Witwe Anastasia, eine
polnische Prinzessin, mit 2 unmündigen Söhnen; die
Vormundschaft für sie übernahm Wartislaw II. Auf Befehl des
verstorbenen Herzogs suchte dieser für die Erben die
Lehnserneuerung bei dem König Knut nach, knüpfte aber wie es
scheint, auch Verbindungen mit Deutschland an. Auch sonst war der
Regent Pommerns seinem Lehnsfürsten nicht ganz zu Willen, ja es
kam wohl zu einem förmlichen Aufstande im Lande gegen die
dänische Herrschaft und da unternahm Knut 1189 eine Zug gegen
Slawien und bestellte an Stelle des unzuverlässigen Wartislaw
den Fürsten Jaromar von Rügen zum Vormunde der Söhne
Bogislaws. Dieser aber zog sich ganz von der öffentlichen
Tätigkeit zurück. Jaromar dagegen scheint die Regentschaft
Pommerns nicht ohne Eigennutz geführt zu haben. Trotz des
Widerstandes der Herzogin Anastasia, wusste er mancherlei Gewinn
an Besitz von seinen Lehnsherren zu erreichen.
Solche Benachteiligung von offenbarer Ungerechtigkeit müssen bei
den jungen Fürsten den lebhaften Wunsch erweckt haben, von der
rügischen Vormundschaft frei zu kommen und überhaupt der
dänischen Oberstadt ledig zu werden. Wo anders aber sollten sie
Schutz suchen, als bei der Mark Brandenburg? Die Markgrafen
erhoben seit Albrechts des Bärens Zeit einem Anspruch auf das
pommersche Land, den sie aus ihrer von Kaiser zu Lehen rührenden
landesherrlichen Gewalt auch über die Slawenländer herleiteten.
Um 1198 etwa scheinen die Pommernfürsten tatsächlich ihr Land
dem Markgrafen Otto II. zu Lehnen aufgetragen zu habe und da
sandte König Knut im Sommer 1198 eine Flotte unter Anführung
des Bischofs Peter von Roskilde in die Oder, auch Mecklenburger
und Fürst Jaromar von Rügen erschienen auch seinen Befehl zu
dem Feldzug. Sie zerstörten Demmin, sonst aber wurde die
feindliche Macht besiegt und zu eiligem Rückzug gezwungen. Der
bischöfliche Führer fiel in die Hände der Brandenburger. Im
Winter drangen diese mit den Pommern nach Vorpommern und
Mecklenburg vor und verwüstet die Länder. Fast wären sie nach
Rügen gelangt, wenn nicht das plötzliche aufgegangene Eis sie
zurückgehalten hätte.
Wir wissen nichts mehr über die weitere Ereignisse und den
Friedensschluss. Jedenfalls aber blieb Pommern die nächsten
Jahre unter brandenburgische Oberhoheit. 4)
Nachdem Kaiser Friedrich II. nach der Schlacht bei Bouvines 1214 zugunsten Dänemarks auf alle Lande jenseits von Elde und Elbe verzichtet hatte, bestätigte er nach der Niederlage Dänemarks 1227 zu Ravenna 1231 der Markgrafschaft Brandenburg die Lehnshoheit über Pommern, das damit Reichsland wurde. 3)
1236 erkannte er im Vertrag von Kremmen die askanische Lehnshoheit an und überließ der Mark das Land Stargard. 3)
1242 verkaufte er dem Abt vom Kloster Belbuck den Markflecken zu Treptow.
Er starb 1246 und übergab Wartislaw III., Sohn von Kasimir II., die Herrschaft Demmin. 1)
1) | Pommern; Wegweiser durch ein unvergessenes Land von Johannes Hinz |
2) | Stammbaum der pommerschen Herzöge nach D. Custus von 1618; nach A. Hofmeister ist zumindest Wartislaw II. nicht bestätigt und wurde mit einem Mitglied der Swantiboriden verwechselt. |
3) | Geschichte Pommerns; Dr. Ludwig Biewer 1997 |
4) | Geschichte von Pommern - Band 1: Bis zur Reformation (1525); Martin Wehrmann; 1904 |
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